Seit der Gründung der Stiftung im Jahr 1997 wird die Alvensleben-Jellinek-Ehrenmedaille an Personen verliehen, durch deren Leistungen ein wesentlicher Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit der Elektrizitätsanwendung erbracht wurde.
Conrad Alvensleben und Stefan Jellinek zählten - jeder für sich - in ihrer Heimat zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die sich um die Verhütung elektrischer Unfälle verdient gemacht haben. Wenn sie auch oft gegensätzlicher Meinung waren, so führte doch ihr Dialog, der sich über Jahrzehnte erstreckte, zur Vertiefung des Wissens über die Ursachen des Todes durch die Elektrizität.
Conrad Alvensleben wurde am 19. Dezember 1874 in Berlin als Sohn des königlichen Bahnmeisters Alvensleben geboren. Während seiner ganzen Berufstätigkeit hat er einen maßgeblichen Einfluss auf die Schaffung neuer Unfallverhütungsvorschriften ausgeübt, wobei ihn besonders das elektrische Unfallgeschehen beschäftigte. Er hat die Wirren der Nachkriegszeit in Berlin nicht überlebt und starb am 24. Juli 1945.
Stefan Jellinek wurde am 29. Mai 1871 geboren. Er begann schon 1899 in Wien seine elektropathologischen Studien. Dabei beschäftigte er sich nicht nur mit Elektrounfällen, sondern untersuchte auch vom Blitz getroffene Personen. 1907 veröffentlichte er seine Theorie vom elektrischen Scheintod und 1909 wurde Jellinek mit der Instandhaltung des von ihm gegründeten Elektropathologischen Museums in Wien betraut. 1928 wurde für ihn eine Lehrkanzel für Elektropathologie an der Wiener Universität errichtet.1939 musste Professor Jellinek Wien verlassen und fand eine neue Arbeitsstätte in Oxford am Queen's College. Auch in den Jahren nach 1945 setzte Stefan Jellinek seine unermüdlichen Arbeiten auf dem Gebiete der Elektropathologie fort. Er ist am 2. September 1968 in Edinburgh 97-jährig gestorben.
Biegelmeier, G. und Freiberger, H.: Alvensleben und Jellinek - ein Dialog auf dem Wege zur Erkenntnis über die Ursachen des Todes durch die Elektrizität. EuM, 96. Jg. (1979) H. 2, S. 80 ... 88.
Die bisherigen Preisträger der Alvensleben-Jellinek-Ehrenmedaille waren:
Dr.-Ing. Dieter Kieback Vorm. Leiter des Instituts zur Erforschung elektrischer Unfälle, Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik, Köln |
Deutschland | 1997 |
Dipl.-Ing. (M.Sc.) Björn Folcker Vorm. Präsident der International Commission on Rules for the Approval of Electrical Equipment (CEE) Chairman of the Advisory Committee on Safety (IEC/ACOS) |
Schweden | 1999 |
Prof. (em) Dr. med. Hermann Antoni Vorm. Leiter des Instituts für Physiologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau Vorm. Vorsitzender der Freiburger Medizinischen Gesellschaft |
Deutschland | 2001 |
Prof. Vito Carrescia Technische Universität Turin, Vorlesungen über "Tecnica della sicurezza elletrica" Präsident CT 64 des CEI |
Italien | 2004 |
Walter Skuggevig Corporate Fellow, Underwriters Laboratories Inc. Member of the William Henry Merrill Society |
USA | 2007 |
Prof. Dr.-Ing. habil. Siegfried Altmann Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig |
Deutschland | 2011 |
Dipl.-Ing. Gerhard Rabitsch ehm. Leiter des Elektropathologischen Museums, AUVA |
Österreich | 2014 |
Ing. Josef Groiß ehm. technischer Experte Netz OÖ und ehm. Vorstand ESF |
Österreich | 2017 |
